Kochen mit Spaß - 17 Tipps
Es gibt viele Gründe, mit Kindern zu kochen.
Der wichtigste: Spaß.
Doch wie führt man die Kids ans Kochen heran?
Wie schafft man es, dass sie auch etwas dabei lernen?
Und wie motiviert man sie überhaupt?
Wir geben Antworten.
Kleine Hände können helfen
Spaß am Kochen beginnt ganz klein - Neugier genügt.
Beliebte Jobs, die schon jüngere Kinder übernehmen können, sind:
Beruhigen Sie sich selbst, indem Sie darauf achten, dass nichts Heißes oder Gefährliches herumsteht und sich Ihr Kind auch dann nicht verletzen kann, wenn Sie gerade nicht hinschauen.
Werden die Kinder älter, bringen Sie weitere Handgriffe bei, wie Wiegen und Messen, Kartoffeln oder Gemüse schälen oder einfache Aufgaben wie Toasten oder Rührei rühren.
DER Klassiker
Familien brauchen richtiges Essen.
Kochen Sie mit Ihren Kindern also am besten ganz normale Gerichte zusammen.
Nichts gegen Gurkenschiffchen oder Muffinraupen – aber es sind Inhalt und Geschmack, die zählen.
Und es sind die ganz normalen Gerichte, die Ihr Kind im späteren Leben am besten brauchen kann.
Einfache Kindergerichte kochen
Gerichte, bei denen Sie ständig eingreifen müssen und Ihr Kind kaum helfen kann, verderben die Lust am Mitmachen.
Stellen Sie ein paar einfache Gerichte zusammen, die gut zu den Fähigkeiten Ihres Kindes passen und lassen Sie es dann entscheiden, was auf den Tisch kommt.
Das können zum Beispiel sein:
Abläufe selbst bestimmen
Wer Timing kann, ist im Vorteil.
Unser Rat: Vor dem Kochen den Ablauf kurz durchsprechen. Sind mehrere Köche am Werk, bekommt jeder vorab seine Aufgaben zugeteilt.
Kinder lernen so mit der Zeit, ein Gefühl für die verschiedenen Tätigkeiten und ihre Dauer zu entwickeln: Erst Wasser kochen, dann Pasta rein, dann Soße machen.
Kochen schult Geschick
Kinder merken, wenn sie nur Handlanger sind.
Aufgaben zu bekommen, die fürs Kochen wichtig sind, gibt ihnen dagegen ein gutes Gefühl.
Ob Paprika schneiden, Suppe schöpfen oder Waffeln backen - lassen Sie sie machen.
Das schult nicht nur die Fähigkeiten, sondern gibt auch das Gefühl, wirklich etwas beigetragen und erreicht zu haben.
Und das motiviert.
Klassiker: Plätzchen backen
"Woran erkenne ich, dass das Wasser kocht?"
"Wieso geht Teig beim Backen auf"
"Warum schmecken gekochte Lebensmittel anders als rohe?"
"Woher weiß ich, ob der Kuchen durch ist?"
Alte “Küchen-Hasen” wie wir denken über solche Dinge nicht mehr nach. Anders Ihr Kind: Ihm sind solche Zusammenhänge noch längst nicht klar.
Deshalb: Reden Sie darüber, was passiert und geben Sie Ihr Wissen weiter.
Sich trauen macht stolz
Lassen Sie Ihr Kind das, was es selbst kann, auch selbst machen. Die Gurken für den Salat zu schneiden zum Beispiel. Oder einen Teig zu rühren.
Seien Sie da, aber greifen Sie nicht ein.
Stück für Stück ermutigen Sie dann zu Dingen, die es sich noch nicht traut: Ein Hähnchen oder panierten Fisch in heißes Öl tun. Einen Nachtisch selbst zubereiten. Oder ein ganzes Menü für alle.
Sie werden sehen: Mit der Zeit wird so aus einem "Ich kann das nicht" immer öfter ein "Ich kann was".
Und die Einstellung kann man das ganze Leben brauchen.
Risiko gehört dazu
Kochen lernen heißt, mit Gefahren umgehen lernen.
Führen Sie daher Ihr Kind Schritt für Schritt an wichtige Handgriffe und mögliche Gefahren in der Küche heran:
Denken Sie daran (auch wenn's schwer fällt): Kinder lernen durch tun. Und Risiken gehören zum Leben.
Verstehen Sie die Küche als guten Ort, loszulassen und zu vertrauen. Für das Selbstbewusstsein und die Unabhängigkeit Ihrer Kinder.
Vielfalt auf dem Pastateller
Gemeinsames Kochen führt Kinder an unterschiedliche Lebensmittel heran.
Das können Nudeln in unterschiedlichsten Formen sein, verschiedene Soßen und natürlich die große Palette an Obst- und Gemüsesorten.
Während bei kleinen Kindern das bloße Kennenlernen ausreicht, können Sie bei größeren Kindern auch gemeinsame Experimente und Tests machen.
Beispiel Kohlenhydrate:
Frische, leckere Zutaten
Fertiggerichte mögen praktisch sein - lehrreich sind sie nicht.
Wie empfehlen, Kinder immer möglichst mit “richtigen” Lebensmitteln kochen zu lassen.
So können Sie sehen, wie sich die Zutaten zu einem Ganzen verbinden.
Wer ständig Tütchen aufreißt oder Dosen aufmacht, nimmt seinem Nachwuchs diese wichtige Erfahrung.
Außerdem können Kinder beim Dosenöffnen oder Fertigpizza-in-den-Ofen-legen nicht mitmachen.
Tipp! Älteren Kindern können Sie beim Kochen frischer Lebensmittel nebenbei zeigen, wie wichtig es ist, auf die Herkunft der Zutaten und deren Erzeugung zu achten.
Es muss nicht immer gesund sein
Auch wenn Ihnen wichtig ist, dass Ihr Kind gut isst – kochen Sie auch ruhig einmal etwas Süßes oder Fettiges.
Schließlich hat Essen auch mit Lust zu tun.
Und keine Sorge, auch jenseits von Gemüse und Salat lassen sich spannende Kenntnisse rund ums Kochen vermitteln.
Essen Sie gemeinsam
Und zwar so oft es geht.
Schon kleine Kinder bekommen so mit, wie verschiedene Speisen, die auf den Tisch kommen, von der Familie mit Freude verzehrt werden.
Der Effekt: Abneigungen zu bestimmten Lebensmitteln entstehen so wesentlich seltener, als wenn Kinder vorwiegend alleine essen.
Außerdem fördern gemeinsame Mahlzeiten den Zusammenhalt in der Familie und den Austausch untereinander.
Wissen, wo das Essen herkommt
Vielen Kindern, die keinen Spaß am Kochen haben, fehlt oft einfach der Bezug zu Lebensmitteln.
Also: Besuchen Sie mit Ihren Kindern doch mal einen Bauernhof und schauen Sie wie die Lebensmittel angebaut und verarbeitet werden.
Im Sommer können Sie auch gemeinsam Erdbeeren pflücken gehen und anschließend einen Kuchen backen.
Selbst der gemeinsame Gang zum Gemüseladen mit ein paar Infos zu einzelnen Gemüsearten und ihrem Geschmack, bringt Kindern gutes Essen näher.
Selbst anbauen motiviert
Selber gärtnern hat schon manch kleinen Kochmuffel auf den Geschmack gebracht.
Ein eigenes Hochbeet oder ein kleiner Garten, wo Ihr Kind Gemüse anbaut, pflegt und schließlich erntet, kann daher eine sehr gute Investition sein.
Damit der Start gut gelingt, zwei gute Kinder-Garten-Tipps:
Als guten Startzeitpunkt empfehlen wir den frühen Frühling, also März/April.
Gehen Sie gemeinsam in einen Bau- oder Gartenmarkt und holen Sie Samen, Erde, Gefäße und Dünger und legen Sie los.
Kochen als Geschenk
Etwas Neues zu tun ist immer spannend - zum Beispiel bei einem Kinderkochkurs.
Hier lernt Ihr Nachwuchs viel übers Kochen und Essen und hat gleichzeitig Spaß mit anderen Kindern.
Später kann es die erlernten Gerichte zuhause nachkochen und die Familie zu verwöhnen.
Und wer weiß, was Ihr Kind Ihnen noch alles beibringen kann…
Lecker? Dann loben Sie's!
Jeder Koch liebt ein Lob – Ihr Kind ist keine Ausnahme.
Besser als ein allgemeines "Toll gemacht" oder "Du bist ja ein toller Koch" ist konkretes Lob, indem Sie hervorheben, was Ihnen besonders gut geschmeckt oder gefallen hat.
Etwa so "Die Kartoffeln hast du prima geschält" oder "Bei der Kuchenglasur hast du dir wirklich Mühe gegeben."
Und wenn es misslungen ist oder gar nicht schmeckt?
Dann motivieren Sätze, die den Einsatz Ihres Kindes hervorheben, wie "Du hast dir wirklich Mühe gegeben, das ist prima."
Geduldig bleiben lohnt sich
Zugegeben.
Es ist leichter, eine Dreijährige vor eine Folge "Paw Patrol" zu setzen, als gemeinsam Gurken zu schneiden.
Und es macht weniger Arbeit, allein einen Kuchen zu backen, als mit einem Siebenjährigen, der hinter dem Rücken mit aufgedrehtem Mixer durch die Küche rennt.
Kochen mit Kindern ist nicht immer einfach. Und Kinder nicht immer dankbar, mithelfen zu "dürfen", wenn sie lieber Fußball oder Playstation spielen möchten.
Doch es lohnt sich. Für alle.
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