Lüften im Bad & Wohnung
Wie lüfte ich richtig?
Eine einfache Frage, zu der es weit mehr als eine Antwort gibt.
Alle wichtigen bekommen Sie heute von uns.
Erfahren Sie in unserem Ratgeber, wie gutes Lüften geht, was es mit uns und unserem Zuhause macht und erhalten Sie Antworten auf wichtige Fragen rund ums Lüften in Bad und Wohnung.
Lüften schützt Räume vor Feuchtigkeit |Foto: Bossini
Weil wir Menschen die Raumluft mit Feuchtigkeit anreichern - durch unser Atmen und Schwitzen, aber auch durch Tätigkeiten wie Duschen, Baden, Kochen oder Wäschetrocknen.
Auch unsere Einrichtung kann die Raumluft belasten, indem etwa Teppiche oder Farben Schadstoffe an die Luft abgeben.
Lüften ist wichtig, um die Luft in der Wohnung auszutauschen: Verbrauchte, belastete oder zu feuchte Luft geht raus, frische Luft kommt rein.
Wer nicht oder zu wenig lüftet:
Wer lüftet, tut somit etwas für sich selbst, und etwas für sein Zuhause.
Lüften für gutes Klima |Heizkörper: Kermi
Wie und wie lange am besten gelüftet werden sollten, hängt von verschiedensten Faktoren ab - das kann die Jahreszeit sein, die Außentemperatur oder die Art des Raumes.
Drei Regeln gelten jedoch immer:
Wasserdampf ensteht überall |Armatur: Grohe "Red"
Definitiv: Je moderner ein Haus, desto mehr müssen wir Bewohner ans Lüften denken.
In älteren Immobilien reicht zweimal Lüften am Tag aus, in neueren Häusern muss es schon ein wenig häufiger sein.
Warum?
Weil Häuser heute viel dichter konstruiert sind als früher, wo sich durch undichte Fugen oder Ritzen die Luft praktisch von alleine austauschte - selbst bei geschlossenen Fenstern.
Um Energie zu sparen, bauen und sanieren wir heute dagegen so, dass kein Luftaustausch mehr stattfindet und die Wärme drin bleibt.
In modernen, energieeffizienten Häusern ohne Be- und Entlüftungssysteme ist es daher unabdingbar, für ein gesundes Raumklima konsequent die Fenster zu öffnen.
In Bädern, Küchen und Waschküchen entsteht die meiste Feuchtigkeit - trocknet sie nicht weg, entstehen schnell bauliche Schäden oder Schimmel.
Für die Lüftung im Bad empfehlen wir nach jedem Baden, Duschen die Fenster für etwa 10 Minuten aufzureißen. Für die Küche gilt das gleiche während oder nach dem Kochen.
Ist die Luft in Bad und Küche sehr feucht, halten Sie am besten während des Lüftens die Türen zu den anderen Räumen geschlossen.
In Wohnräumen entsteht ebenfalls Feuchtigkeit - weniger durch Wasserdampf, dafür mehr durch uns Menschen.
Hätten Sie zum Beispiel gedacht, dass ein Mensch schon bei leichter Arbeit 60 Gramm Wasser pro Stunde an die Raumluft abgibt? Im Schlaf immerhin noch 40 Gramm.
Für Feuchtigkeit in Wohn- und Schlafzimmer sorgen zudem auch Zimmerpflanzen sowie Aquarien und Wasser-Deko, wie ein Zimmerspringbrunnen.
Wir empfehlen, Wohn- und Schlafräume mindestens einmal am Tag für etwa 10 Minuten zu lüften:
Sie finden Ihre Raumluft eher zu trocken? 6 Tipps, wie Räume feuchter werden - hier.
Die einfachste Lüftung für Räume ohne Fenster ist, die Zimmertür offen zu lassen, zumindest während des Stoßlüftens.
Wem das nicht reicht, bringt die Luft zusätzlich mit einem Ventilator in Schwung:
Den stellen Sie mit dem Gebläse in Richtung Wohnung und er bläst die verbrauchte Luft einfach und schnell aus dem fensterlosen Raum hinaus.
Bei Hitze: Kellerfenster zu
In dauerhaft bewohnten Kellerräumen sind Heizungen und Fenster vorgeschrieben, diese sollten Sie so lüften wie andere Räume auch.
Anders, wenn der Keller nicht dauerhaft bewohnt ist.
Hier gilt: Am besten lüften, wenn es draußen kalt und trocken ist - an heißen Tagen dagegen den Keller gar nicht lüften.
Warum?
Weil warme Luft mehr Feuchtigkeit halten kann als kalte.
Strömt an einem warmen Tag warme Luft von draußen in den Keller, kühlt sie dort ab und die Feuchtigkeit schlägt sich an den kalten Wänden nieder. Diese fangen mit der Zeit an zu schimmeln.
Lassen Sie daher im Sommer die Kellerfenster am besten zu oder öffnen Sie sie nur an trockenen Tagen in den kühlen Morgenstunden.
Anders im Winter, wenn die Luft im Keller wärmer ist als draußen. Wer an kalten Tagen den Keller kurz lüftet, hat den erwünschen Effekt, dass die Luft die Feuchtigkeit mit nach draußen nimmt.
Im Winter kürzer lüften
Ja - weil im Winter Heizsaison ist. Und Lüften, das länger als 10 Minuten dauert, die Räume zu sehr auskühlt.
Der Effekt ist dann derselbe, den wir schon bei den kalten Kelleräumen gesehen haben: Die Luft kommt rein, erkaltet an den kühlen Wänden, es bilden sich feuchte Stellen, Stockflecken und Schimmel.
Weil im Sommer die Temperaturunterschiede nicht so groß sind, können die Fenster ruhig länger offen bleiben.
Ausnahme: An sehr heißen Tagen, wenn es draußen heißer ist als drinnen.
Dann sollten Sie die Fenster möglichst geschlossen halten, am besten abgedunkelt. Sonst zieht die schwüle Außenluft nach drinnen und heizt die Wohnung unnötig auf - und sie können weder entspannen, noch nachts gut schlafen.
Mehr Tipps, wie Sie Ihr Zuhause an heißen Tagen kühl halten (ohne Klimaanlage) - hier!
Und bei Regen? Können Sie zu jeder Jahreszeit ruhig die Fenster öffnen, weil selbst bei Regen ist die Außenluft weniger feucht ist als die Luft in Innenräumen.
Pollenallergiker: Auf die Uhrzeit achten
Wer Probleme mit Pollen hat, lüftet am besten dann, wenn es lang geregnet hat.
Ansonsten hängt der günstigste Zeitpunkt zum Lüften davon ab, wo Sie wohnen - denn auf dem Land und in der Stadt ist die Konzentration an Pollen je nach Tageszeit unterschiedlich hoch.
Um möglichst eine geringe Konzentration in der Luft zu haben, sollten Sie:
Die Idee, die Wohnung über das Treppenhaus zu lüften, haben viele, die befürchten, es wäre zu kalt oder zu feucht, um über die Fenster zu lüften.
Beides ist kein Grund zur Sorge - im Gegenteil:
Wer kurz stoßlüftet, profitiert viel mehr von frischer Außenluft als wer die Tür zum Treppenhaus aufmacht. Und kurzes Fensteröffnen kühlt auch nicht die Wohnung aus.
Hinzu kommt, dass andere Hausbewohner sich durch die offene Wohnungstür belästigt fühlen - sei es durch Gerüche oder Lärm. In vielen Häusern ist es auch einfach nicht gestattet.
Auf Reisen? Ans Lüften denken
Das kommt darauf an, wie lange Sie weg sind.
Grundsätzlich ist es für Mieter zumutbar, die Wohnung zweimal am Tag zu lüften.
Wer länger weg ist, kann das natürlich nicht.
Dennoch sollte jederman bei längerer Abwesenheit schauen, dass jemand die Wohnung hin und wieder durchlüftet - zum Beispiel derjenige, der nach dem Briefkasten schaut.
Tipp! Achten Sie zusätzlich darauf, dass die Wohnung ausreichend geheizt wird - vor allem im Winter. So vermeiden Sie, dass die Wände nicht auskühlen, sich Feuchtigkeit und Schimmel bilden.
Als Richtwert gilt bei wenigen Tagen eine Temperatur von 15°C, sind Sie länger von zuhause weg, kann die Temperatur auch noch etwas darunter sein.
Ja - wenn das Haus ganz neu oder frisch saniert ist, muss es öfter gelüftet werden als normal. Denn durch die Bauarbeiten sind Räume und Luft entsprechend feuchter.
Besonders ist dies der Fall bei allen Arbeiten an Putz und Estrich sowie bei Malerarbeiten.
Auch bei neuen Fenstern sollten Sie erst einmal gut schauen, wieviel Lüften Ihre Räume nach der Renovierung nötig haben.
Fenster komplett öffnen
Wahrscheinlich nicht.
Denn bei uns Menschen ist es so, dass wir die Raumluft erst dann als unangenehm empfinden, wenn sie extreme Werte erreicht - also entweder sehr trocken oder sehr feucht ist.
Eine Luftfeuchte, bei der Schimmelpilze bereits sehr gut gedeihen, merken wir normalerweise noch nicht.
Entsprechend spät öffnen wir daher oft erst die Fenster - zum Beispiel wenn wir sehen, dass sie beschlagen.
Allen, die sich nicht auf ihre Sinne, sondern auf konkrete Zahlen verlassen möchte, empfehlen wir den Kauf eines Hygrometers, das die Luftfeuchte im Raum misst.
Steigt der Wert über 55 Prozent, sollten Sie lüften.
Klares Nein.
Lüften verhindert, dass Schimmel entsteht und es kann Schimmel beim Ausbreiten bremsen. Doch ist Schimmel einmal da, lässt er sich durch Lüften nicht mehr entfernen.
Gut fürs Raumklima: Handtuchheizkörper
Ihre Wohnung ist gut gelüftet - perfekt.
Doch Sie es gibt noch ein paar mehr Dinge, die Sie tun können, um Ihr Zuhause vor Schimmel zu schützen.
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